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Fortbildung

Der Umgang mit dem Tod als dem unabänderlichen Ende eines Lebens ist immer eine Grenzerfahrung, die uns mit Leib und Seele herausfordert. Leider sind unsere Institutionen und Einrichtungen vor allem auf Effizienz ausgerichtet, und das unbequeme Gefühl der Trauer wird nicht zugelassen und marginalisiert. Davon sind nicht nur die Trauernden selbst bzw. die nächsten Angehörigen betroffen, sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in medizinischen, pflegerischen und sozialen Einrichtungen. Nur wenige professionelle Kräfte fühlen sich auf das Thema gut vorbereitet; bei vielen löst es Unsicherheit, Ängste, emotionalen Stress und Überforderung aus.
TRAUART vermittelt in ein- oder mehrtägigen Fortbildungen Erfahrungen und Kenntnisse über den natürlichen, selbstverständlichen und sicheren Umgang mit "Trauer, Sterben und Tod". Die Kompetenz, Menschen angemessen in ihrer Trauer und in emotionalen Ausnahmesituationen zu begleiten, kommt sowohl den Trauernden als auch professionellen Kräften zugute. Die neu gewonnene Sicherheit ermöglicht ein empathischeres und natürlicheres Umgehen mit dem sensiblen Thema und stärkt damit die Resilienz von Teams und Mitarbeiter/innen.
Themenschwerpunkte sind:
 
Selbstsorge in Trauerbegleitung und sozialer Arbeit
Menschen in existenziellen Nöten zu unterstützen, ist eine erfüllende Aufgabe. In der Begleitung Trauernder und Leidender ist man mir seiner ganzen „Menschkompetenz“ gefordert und kann sich in der Rolle des Helfenden erleben. Gleichzeitig fällt es nicht immer leicht, sich vom Leiden der anderen berühren zu lassen: Empathie kostet Kraft. In sozialen, pflegerischen und seelsorgerischen Berufen liegt oft nur ein schmaler Grat zwischen Mitgefühl und Mitleiden. Etwa wenn Pflegekräfte einen Patienten verlieren und mit dem Gefühl nach Hause gehen, nicht alles getan zu haben. Wenn Hospizmitarbeiter unter Erschöpfung und Zweifeln leiden, weil es ihnen z.B. nicht gelungen ist, dem Sterbenden einen guten Abschied zu ermöglichen. Wohin mit dem Gefühl des Ungenügens, der Enttäuschung, der Wut und vielleicht auch mit den Schuldgefühlen? – Die Burnout-Gefährdung in sozialen Berufen ist, wie die Statistiken der Krankenkassen zeigen, signifikant erhöht. Gerade die engagierten und besonders empathischen Mitarbeiter laufen Gefahr auszubrennen. Entsprechend wichtig sind: das Wissen um Trauer, Trauma und Stress; die Reflexion und das Wahrnehmen eigener Bedürfnisse; das Setzen von Grenzen und nicht zuletzt die Pflege eigener Ressourcen. Für andere zu sorgen umfasst immer die Kunst der Selbstsorge.
 
 
Trauer am Arbeitsplatz
Jedes Jahr versterben in Deutschland etwa 150.000 im berufsfähigen Alter. Fast 10.000 Menschen sterben durch Suizid, etwa 23.000 bei tödlichen Unfällen. Allein diese Zahlen zeigen, dass Trauer am Arbeitsplatz eine relevante Größe ist. Wenn ein Kollege stirbt, ein Schreibtisch leer bleibt oder Teams auseinanderbrechen, dann laufen – unterschwellig oder in offenen Konflikten – Trauerprozesse ab. Leider sind in den meisten Betrieben Tod und psychische Belastungen immer noch ein Tabu und werden als Privatangelegenheit betrachtet. Gefühle zu zeigen wird in unserer auf Effizienz und Gewinnmaximierung ausgerichteten Arbeitswelt gerade Männern nicht erlaubt. Erst wenn ein dramatischer Todesfall den Betriebsablauf „stört“, ist die Betroffenheit nicht mehr zu leugnen. Unvorbereitet reagieren Führungskräfte nicht selten mit Sprach- und Hilflosigkeit und versuchen, das Thema „totzuschweigen“. Für das Team und auch für die Reputation der Firma ist das alles andere als förderlich. TRAUART unterstützt Unternehmen durch Schulung und Beratung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Führungskräften und Teams. Die Gestaltung eines Abschiedsrituals oder ein auf die Situation zugeschnittener Workshop können Wege sein, der Trauer Ausdruck zu verleihen. Überdies bieten wir proaktives betriebliches Trauermanagement an, etwa die Erarbeitung einer Notfallmappe sowie die Schulung von betrieblichen Gesundheits-/Sozialberatern.
 
 
Kommunikations- und Trauerprozesse
Wie sprechen wir eigentlich über den Tod? Wie drücken wir das Unsagbare aus? Wie gehen wir mit eigener Befangenheit um? Wie schaffen wir es in emotionalen Ausnahmesituationen das „Richtige“ zu sagen und zu tun? Der Umgang mit Leid und Trauer im alltäglichen und professionellen Kontext ist nicht nur eine Herausforderung für die Betroffenen selbst, sondern auch für die „andere Seite“. Etwa für den Arzt, der im Patientengespräch mit einem unheilbar Erkrankten die Balance zwischen medizinischer Expertise und menschlicher Einfühlung halten muss. Oder für die Bestatterin, die in Vorbereitung einer Trauerfeier empathisch die Bedürfnisse der Hinterbliebenen erkennen soll und zugleich diverse organisatorische Aufgaben zu erledigen hat. Das Wissen um Trauer- und Kommunikationsprozesse ist hierbei sehr hilfreich; ebenso die Reflexion eigener Wahrnehmungs- und Reaktionsmuster. Ziel ist es, im Gespräch gut mit sich und dem gegenüber in Kontakt zu sein und eine reflektiert-empathische Haltung einzunehmen. Eigene Ressourcen werden so gefestigt, Stolpersteine und Störungen erkannt. So kann Kommunikation in existenziell berührenden Situationen gelingen und gegenseitiges Verständnis gefördert werden.
 
 
Resilienz und der Umgang mit Trauer und Verlustkrisen
Ein Ansatz, der im Zusammenhang mit kritischen Lebensereignissen in den letzten Jahren sehr intensiv diskutiert wurde, ist das Konzept der Resilienz. Darunter versteht man die Fähigkeit und die Bereitschaft, Lebenskrisen und Katastrophen zu meistern und sich nach Verlusterfahrungen wieder ganz dem Leben zu öffnen. Resilienz, das zeigen Forschungen ebenso wie Erfahrungen aus der Praxis, ist keine angeborene Charaktereigenschaft, sondern eine flexible Kompetenz. Diese entwickelt sich im Laufe eines Lebens immer weiter; jeder Mensch kann sie als Ressource in sich entdecken, stärken und fördern. In der Trauerbegleitung und der sozialen Arbeit etwa kann das Konzept der „Sieben Säulen der Resilienz“ kreative Impulse setzten. Dabei geht es niemals um seelische Abhärtung oder schnelle Patentrezepte. Vielmehr lässt sich aus dem Resilienz-Konzept eine behutsame Ermutigungsarbeit entwickeln, die neue Perspektiven und Angebote zur Selbstwirksamkeit eröffnet. Krisenhafte Umbrüche im Leben zu meistern, das gelingt mit Achtsamkeit, Mut, Selbstliebe und der guten Unterstützung in einer Gemeinschaft. Jeder Mensch geht dabei seinen eigenen Weg, in seinem eigenen Tempo und mit seinen eigenen schöpferischen Mitteln.
 
Fortbildungsziele
  • Vermittlung von Wissen über Trauerprozesse, Stresskompetenz und kommunikative Prozesse zur Stärkung professioneller Kompetenzen
  • Auseinandersetzung mit den eigenen und gesellschaftlichen Reaktionsweisen in Bezug auf Sterben und Tod, um eine eigene Haltung zu dem Thema zu entwickeln
  • Entlastung und Stärkung von Teams durch die Ermutigung zu emotionaler Öffnung und Ermöglichung kollegialen Austausches
  • Ermutigung, sich dem Thema auf eine natürliche und menschliche Weise zu nähern
  • Stärkung der Wahrnehmungs- und Kontaktfähigkeit in Bezug auf eigene und fremde Gefühlsreaktionen
  • Entwicklung und Durchführung von Trauerritualen, die zu einer emotionalen Entlastung von Patienten/Klienten und des Teams beitragen
  • Betriebliches Trauermanagement als präventive und proaktive Maßnahme zur Förderung eines gesunden Arbeitsklimas und einer guten Unternehmenskultur
 

Kontakt

Dirk Matzik
Tel.: 0201-32 72 57
E-Mail: trauart@t-online.de

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